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Gegen den Fachkräftemangel im Mittelstand mit Weiterbildungen in Digitalisierung

25.03.2019

Bis zu einem halben Jahr kann es durchschnittlich dauern, bis Stellen in mittelständischen Unternehmen besetzt werden. Die unbesetzten Stellen wirken sich negativ auf die Finanzen aus, denn jede unbesetzte Stelle bedeutet zusätzliche Kosten für das Unternehmen. So wird nach Schätzungen der Prüfungs- und Beratungsgesellschaft EY mit einem jährlichen Verlust von bis zu 50 Milliarden Euro Umsatz gerechnet. Sowohl berufliche und digitale Förderprogramme als auch die Einbindung ausländischer Arbeitskräfte sollen eine Lösung im Kampf gegen mittelständischen Fachkräftemangel in Deutschland bieten.

In den letzten Jahren belastet der Fachkräftemangel die deutsche Wirtschaft. Vor allem trifft dieser die mittelständischen Unternehmen, denn diese haben die Schwierigkeit ihre offenen Stellen mit Fachpersonal zu besetzen. Speziell liegt das Problem in der Baubranche und im Werkzeugmaschinenbau vor, aufgrund von mangelnder Bewerberzahl und Qualifikation angehender Fachkräfte. Die Unternehmen werden also durch den Personalmangel mit wachstumshemmenden Faktoren konfrontiert: Mangel an mittelständischen Mitarbeiter bedeutet weniger Aufträge für Unternehmen, was einen geringeren Umsatz verursacht.

Mit dem Umsatzverlust geht aber auch eine abnehmende Innovationskraft einher, was sich auf die Wettbewerbsfähigkeit und die Vitalität des Unternehmens auswirkt. Denn damit verbunden ist die zurückgehende Produktivität was zu weiteren wirtschaftlichen Verlusten führt. Außerdem mangelt es oft an der überregionalen Sichtbarkeit mittelständischer Unternehmen, da sie oft im Schatten großer Konzerne stehen. Nichtsdestotrotz sind es meist die Arbeitgeber kleinerer Unternehmen, die transparenter in ihrer Unternehmensführung sind und somit angehenden Mitarbeitern mehr Klarheit ihrer Werte und Ziele verschaffen können. 

Der Blick in die digitale Zukunft

Um konkurrenzfähiger und sichtbarer auf dem Arbeitsmarkt zu werden, müssen kleineren Unternehmen die Aufmerksamkeit auf sich ziehen, indem sie das Interesse potentieller Mitarbeiter gezielt ansprechen. Wichtig dabei ist der Blick in die digitale Zukunft, der die Anpassung der Mitarbeiter an die Digitalisierung fordert. Somit könnte dem Problem also mit Ausbildung und spezieller Anwerbung qualifizierter Fachkräfte unter die Arme gegriffen werden, die auch die kleineren Unternehmen digitaler und somit kompetenter und konkurrenzfähiger machen.

Digitalisierende Zukunftszentren

In Ostdeutschland ist derzeit die Rede von der Investition in digitalisierende Zukunftszentren. Diese sollen Weiterbildung und Unternehmensberatung besonders für mittelständische Unternehmen anbieten und zunächst im Osten etablieren, um später nach Westen zu expandieren. Staatliche finanzielle Unterstützung soll durch das Bundesministerium für Arbeit und Soziales gewährleistet sein, um die Unternehmen für digitale Arbeit fit zu machen.

Ausländische Arbeitskräfte

Außerdem steigt auch das Interesse der Betriebe an Arbeiter aus dem nicht-EU-Ausland. Die Beschäftigung von Geflüchteten – auch Brexit-Flüchtlingen – wird also spekuliert und in Erwägung gezogen und bundesweit, beispielsweise von IHKs, unterstützt. Die DIHK fordert deshalb eine bessere Bildung im Inland und erleichterte Zuwanderung für ausländische Arbeitskräfte. Wichtig dabei ist neben der beruflichen Qualifikation der Arbeiter auch einen fachspezifischen Spracherwerb sicherzustellen.

Durch solche Förderprogramme in digitaler, beruflicher und sprachlicher Hinsicht käme es zu einer höheren Aktivität und einem Leistungsanstieg des Unternehmens.

Quelle: welt.de, DIHK, n-tv.de