Wirtschaftsnews

Deutschland auf Wachstumskurs

28.02.2018

Seit acht Jahren ist die deutsche Wirtschaft auf Wachstumskurs. In den letzten vier Jahren verzeichnete das Land eine jährliche Wachstumsrate von zwei Prozent. Die jüngste Konjunkturumfrage des Deutschen Industrie- und Handelskammertags (DIHK) zeigt, dass die deutsche Wirtschaft auch im Jahr 2018 mit einem Wirtschaftswachstum von 2,7 Prozent und ca. 600.000 neuen Arbeitsstellen weiter auf Erfolgskurs bleiben wird. Eine gute Prognose für die deutsch-slowenischen Beziehungen.

Der Optimismus deutscher Unternehmen ist nach der Zurückhaltung im Herbst wieder im Aufschwung. Treiber des Wachstums: Der erhöhte Konsum. Anhand der guten wirtschaftlichen Entwicklungen in Europa, steigen auch die Exporterwartungen. Darüber hinaus, wird ein Anstieg neuer Investitionen in der deutschen Wirtschaft erwartet.

Laut Hauptgeschäftsführer des Deutschen Industrie- und Handelskammertages Dr. Martin Wansleben würden zukünftige Expansionen, dank großen Wachstumsraten und Erweiterungsplänen in diesem und den vergangenen Jahren, spürbar geringer ausfallen. Außerdem fügte er hinzu: „Das mit Abstand größte Hemmnis aus Sicht der Wirtschaft ist der Fachkräftemangel.“ Im Jahr 2010 sahen Wansleben zufolge 16 % der Unternehmen die Entwicklung ihrer Geschäfte durch einen Fachkräftemangel bedroht. Heute wäre dies bereits bei sechs von 10 Unternehmen der Fall, sodass der Fachkräftemangel in den Alltagsgeschäften deutlich bemerkbar sei. Weitere Hindernisse des Wachstums sehe man bei der Infrastruktur. Schlechte Straßen und Schienennetzwerke wären Gründe für die nachlassende Effektivität der Verkehrswirtschaft und würden zudem Modelle der vernetzten Produktion unglaubwürdig erscheinen lassen. Der DIHK-Hauptgeschäftsführer bemängelte außerdem die unattraktiven Investitionsbedingungen. Derzeitig gäbe es viele Privatinvestitionen, allerdings würde hier auf langfristige Sicht eine Lücke entstehen, sollte der Staat keine steuerlichen Anreize geben. Die mehr als 10 Jahre alte Steuergesetzgebung muss demnach den aktuellen und zukünftigen Anforderungen der Wirtschaft angepasst werden, schließlich verbessert sich das wirtschaftliche Umfeld auch bei Wettbewerbsmitstreitern wie Österreich, Frankreich, den USA und China.“

Was das Wirtschaftswachstum und die Investitionsziele betrifft, sind deutsche Unternehmen äußerst optimistisch, ferner bleibe die derzeit hohe Nachfrage erhalten. Das Vertrauen in die angebotenen Produkte und Dienstleistungen steigert das Selbstbewusstsein der Industrie, wodurch eine geplante Expansion von Kapitaleinlagen in den Branchen Bauwirtschaft und Handel ausgelöst wird. Viele Unternehmen streben eine Ausweitung ihrer Kapazitätsgrenzen an und investieren so viel wie noch nie zuvor. Besonders im Bereich Produktinnovation sind rekordbrechende Investitionen geplant. Auch die Umsetzung der Digitalisierung treibt Investitionen voran. Nicht nur bei der Modernisierung bestehender Produkte und Prozesse besteht eine große Nachfrage, sondern auch bei der Neuentwicklung von Geschäftsmodellen und Herstellungsverfahren. Zusätzliche Impulse des Aufschwungs kommen aus dem Ausland. Hierzu steigern sich Exporterwartungen der Industrie zum vierten Mal in Folge. Auch wenn sich der Wirtschaftsaufschwung in der EU momentan durchsetzt, werden künftig viele Herausforderungen auf europäische Unternehmen im Außenhandelsumfeld zukommen. Länderübergreifende Konflikte und die sich ändernde wirtschaftspolitische Lage, wie durch die Türkei oder Großbritannien, werden die Konjunkturzahlen prägen. Fraglich bleibt, ob diese bevorstehenden Probleme durch einen stärkeren innereuropäischen Handel ausgeglichen werden können.

Die Vorstandsvorsitzende der Deutsch-Slowenischen Industrie- und Handelskammer Gertrud Rantzen fügte hinzu: „Gute Wirtschaftsaussichten sind nicht nur ein gutes, sondern auch ein wichtiges Zeichen für slowenische Exportunternehmen. Diese können somit mit einem Anstieg von Aufträgen oder mit neuen Geschäftsmöglichkeiten rechnen. Dennoch stellt der Mangel an qualifizierten und hochausgebildeten Arbeitskräften sowohl in Deutschland, als auch in Slowenien eine weiterhin große Hürde dar. Qualifizierte Fachkräfte sind eine wichtige Komponente in der Mehrwertsteigerung eines Unternehmens. In Bezug auf die Attraktivität der Standortfaktoren und der Attraktivität für Investitionen gilt Gleiches für beide Länder: schnelle Anpassungsfähigkeit an die sich stetig ändernden Anforderungen der Zukunft. Beispielsweise muss Slowenien in den Bereichen Steuer- und Arbeitsgesetzgebung noch vieles verbessern.“

Die jüngste DIHK-Konjunkturumfrage wurde zu Beginn des Jahres 2018 unter 26.000 deutschen Unternehmen durchgeführt.

Quelle: https://www.dihk.de/presse/meldungen/2018-02-07-konjunktur und DIHK-Konjunkturumfrage 02/2018, Seite 5