Konferenz

Deutsch-Slowenischer Wirtschaftstag 2019: »Der Schlüssel zur künstlichen Intelligenz liegt in der Zusammenarbeit«

17.04.2019

Bled – Die Deutsch-Slowenische Industrie- und Handelskammer (AHK Slowenien) organisierte am 15. April 2019, in der IEDC Bled School of Management den dritten Deutsch-Slowenischen Wirtschaftstag unter dem Motto: „Künstliche Intelligenz – Inspiration für die digitale Zukunft“. An der größten Wirtschaftsveranstaltung der AHK Slowenien nahmen insgesamt 100 Vertreter aus Industrie, Wirtschaft, Politik und Wissenschaft aus Slowenien und dem Ausland teil.

Die von der AHK Slowenien organisierte Veranstaltung fand dieses Jahr unter dem Titel Industrie 4.0: Künstliche Intelligenz statt.

In seiner einleitenden Rede betonte der slowenische Premierminister Marjan Šarec, dass Deutschland und Slowenien seit langem sehr eng miteinander verbunden sind, und glaubt an eine weiterhin gute Zusammenarbeit. Zwischen den beiden Ländern sieht er auch Verknüpfungsmöglichkeiten im Bereich der künstlichen Intelligenz, wo ein enormer Fortschritt stattfindet. Er wies darauf hin, dass Europa droht von den sich schnell entwickelnden Ländern China, Russland, Indien und den USA, nicht abgehängt zu werden: „Europa wird immer langsamer in Vergleich zu schnell wachsenden Wirtschaftsmächten, daher müssen wir uns auf europäischer Ebene ständig verbinden. Ein gutes Beispiel dafür ist auch die heutige Veranstaltung.“ Die Vorstandsvorsitzende der AHK Slowenien Gertrud Rantzen betonte, dass Deutschland der wichtigste Wirtschaftspartner Sloweniens ist, und hält es daher für wichtig, Best-Practice-Beispiele im Bereich der künstlichen Intelligenz auszutauschen, die sich in naher Zukunft stark auf die Wirtschaft auswirken wird.

Wie der deutsche Botschafter in Slowenien Klaus Riedl in seiner Begrüßungsrede sagte, ist künstliche Intelligenz eine der vielversprechendsten, aber auch beunruhigendsten Technologien. Deutschland und Slowenien könnten auf diesem Bereich ihre Kräfte vereinen, denn gerade kleinere Länder, wie Slowenien, können ein Vorbild für Innovationen sein. Die Dekanin der IEDC Bled School of Management Danica Purg betonte, dass wir mitten in der Schaffung einer neuen Welt mit künstlicher Intelligenz sind und als Pioniere auf diesem Gebiet eine wichtige Rolle spielen, um die Richtung der Entwicklung zu bestimmen. Trotz der außergewöhnlichen technologischen Entwicklung glaubt sie jedoch, dass persönliche Kontakte auch in Zukunft wichtig bleiben und sich Menschen nicht nur "virtuell" treffen werden.

Keynote-Sprecher der Veranstaltung Dr. Dietmar C. Schlößer, Leiter Digitalisierung und Innovationen bei TÜV NORD GROUP, hob in seinem Vortrag die Unvermeidlichkeit der digitalen Transformation in der Industrie hervor und betonte, dass sich Unternehmen an diese mit Hilfe externer Experten anpassen oder intern Experten ausbilden können. Letzteres wurde in TÜV NORD implementiert. Der Konzern gründete eine interne digitale Akademie (Digital Academy), die die treibende Kraft der Digitalisierung im Unternehmen darstellt: „Bilden Sie schon bestehende Mitarbeiter aus und fördern so die Digitalisierung in Ihren eigenen Unternehmen. Der Schlüssel zu diesem Ansatz ist die Stärkung und Integration von Mitarbeitern im Unternehmen.“

Marko Grobelnik, Forscher am Labor für künstliche Intelligenz am Jožef-Stefan-Institut, Exekutivdirektor von Quintelligence und Digitalbotschafter in Slowenien, sagte, dass künstliche Intelligenz nicht Teil der Zukunft, sondern bereits Teil unserer Gegenwart ist, obwohl dies oftmals so kaum wahrgenommen wird. Bei der Weiterentwicklung der künstlichen Intelligenz verdeutlichte er jedoch die Wichtigkeit von Daten: „Daten sind die Schlüsselkomponente der künstlichen Intelligenz.“

Die Konferenz umfasste auch eine Diskussionsrunde zum Thema „Künstliche Intelligenz: Person – Unternehmen – Gesellschaft“, im Rahmen dieser Vertreter aus Wirtschaft, Wissenschaft und Politik über die Potenziale und Herausforderungen der digitalen Transformation sprachen.

Laut Medeja Lončar, Exekutivdirektorin von Siemens Slowenien und Kroatien, hat die Digitalisierung bereits die Wirtschaft geprägt, darunter auch von Siemens: „Wir müssen unsere Geschäftsmodelle und die interne Organisation an die Zukunft anpassen. Wir versuchen bereits, künstliche Intelligenz in unsere Dienstleistungen und Technologien einzuführen, und uns, sowie unser Management, darüber zu unterrichten, wie Mitarbeiter im digitalen Zeitalter zu leiten sind. Als Unternehmensleiter müssen wir die damit verbundenen Herausforderungen verstehen.“

Die enge Zusammenarbeit von Wissenschaft, Unternehmen, Politik und Einzelpersonen auf dem Gebiet der künstlichen Intelligenz wurde auch von Exekutivdirektor von Adecco Slowenien und der Adriatic Miro Smrekar hervorgehoben. Tilen Božič, Staatssekretär, Ministerium für Arbeit, Familie, soziale Angelegenheiten und Chancengleichheit der Republik Slowenien, betonte, dass künstliche Intelligenz auch im öffentlichen Sektor ein großes Potenzial hat, insbesondere im Bereich der Beschäftigung und der Erkennung von Arbeitslosigkeitsmuster.

Der nächste Deutsch-Slowenische Wirtschaftstag findet im April 2020 statt.