Wirtschaftsnews

Der sich zuspitzende Fachkräftemangel

20.03.2018

Der DIHK veröffentlicht den neuesten Arbeitsmarktreport und berichtet über einen sich weiter wachsenden Fachkräftemangel. Es können rund 1,6 Mio. Stellen, aufgrund von fehlenden Fachkräften nicht besetzt werden, wodurch die Unternehmen eine risikoreiche Geschäftsentwicklung erwarten.

Am 13.03.2018 veröffentlichte der DIHK den neuesten Arbeitsmarktreport. Demnach beklagen 48 Prozent der Unternehmen Schwierigkeiten bei der Besetzung von Stellen. 60 Prozent aller befragten Unternehmen sehen dadurch eine Gefährdung ihrer Geschäftserweiterung. Somit sehen Unternehmen den Fachkräftemangel an oberster Stelle ihrer Risikoliste.

Hauptsächlich ist der stark steigende Fachkräftemangel dem demografischen Wandel zu verschulden. Bei 59 Prozent der 24.000 Befragten werden Stellen von Mitarbeitern, die in die Rente übergehen, nicht wiederbesetzt werden. Es gibt hier laut DIHK Umfrageergebnisse ein Ungleichgewicht, wobei mehr Menschen (ca. 300.000) altersbedingt ihre Arbeitsstelle verlassen als neue (junge) Mitarbeiter eingestellt werden. Dieses unausgeglichene Verhältnis war zuletzt jedoch durch hohe Zuwanderungszahlen aus dem Ausland und durch eine gesteigerte Erwerbstätigkeit von Frauen und älteren Menschen abgemildert worden.

Nicht nur die Stellenbesetzung ist dadurch gefährdet, sondern auch der Erhalt des betriebsinternen Fachwissens. Unternehmen müssen dem DIHK zufolge frühzeitig reagieren und den Wissensaustausch bereits vor dem Ausscheiden von Mitarbeitern ermöglichen und fördern.

Zu den Wirtschaftsbereichen, die besonders von fehlenden Fachkräften betroffen sind, zählen das Baugewerbe (61 Prozent) und die Industrie (50 Prozent). Vor allem im Süden Deutschlands liegt der größte Anteil der Unternehmen mit Stellenbesetzungsproblemen.

Folgen des Fachkräftemangels spiegeln sich speziell in Mehrarbeit und eine höhere Belastung der Mitarbeiter wider. Bei einer boomenden Wirtschaft und hoher Wirtschaftsauslastung wird es für Unternehmen immer schwieriger ihr Angebotsspektrum aufrecht zu erhalten, sodass evtl. sogar Aufträge abgelehnt werden müssen. Für die Gesamtwirtschaft bedeutet dies ein eingeschränktes Wirtschaftswachstum mit einer möglichen Auslagerung der Produktion ins Ausland.

Mehr Informationen zum Thema Fachkräftemangel und Handlungsempfehlungen des DIHK: hier.