Four Points by Sheraton Ljubljana Mons
Konferenz
Geschäftsreisen
Energiespeicher „Made in Germany“
Veranstaltungsort
Four Points by Sheraton Ljubljana Mons
Pot za Brdom 4
1000
Ljubljana
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Veranstaltungs-Sprache(n)
deutsch, slowenisch
Beginn
07.03.2023 · 08:30
Ende
07.03.2023 · 14:00

Geschäftsreise 2023 | Energiespeicherlösungen für die Integration erneuerbarer Energien in Slowenien

Fachkonferenz „Made in Germany“ - „Energiespeicher werden für die Beschleunigung der Energiewende wichtig sein“

Anfang März fand im Auftrag des BMWK und im Rahmen der Exportinitiative Energie eine Geschäftsreise in Ljubljana statt, die unter AHK Slowenien zum Thema "Energiespeicherlösungen für die Integration erneuerbarer Energien in Slowenien" organisiert wurde. Unter demselben Titel wurde dann am 7. März eine Fachkonferenz abgehalten.

Im Rahmen des nationalen Energie- und Klimaplans strebt Slowenien an, die Treibhausgasemissionen zu reduzieren und gleichzeitig ein regionaler Vorreiter in den Bereichen Nachhaltigkeit, Effizienz und Digitalisierung zu werden. Bis 2030 sollen mindestens 27% des gesamten Energiebedarfs durch erneuerbare Energien gedeckt werden. Damit steigen auch die Anforderungen an die Netzkapazität, die Infrastruktur und die Speicherung der erzeugten Energie. Auf der Konferenz konnten Unternehmen, Verbände und Institute in den Vorträgen untereinander einen besseren und tieferen Einblick voneinander bekommen und über verfügbare Technologien, Marktentwicklungen und Marktpotenziale diskutierten.

Die geschäftsführende Vorsitzende des Vorstands der AHK Slowenien, Dagmar von Bohnstein, betonte die zwingende Notwendigkeit und Dringlichkeit des Kampfes gegen den Klimawandel und unterstrich, dass es wichtig ist Wissen im Bereich der erneuerbaren Energie zu teilen und dass es zur Kernaufgabe einer deutsche Außenhandelskammer ist, Unternehmen grenzüberschreitend zu verbinden. „Die Grundlagen für die Energiewende sind gesetzlich und wirtschaftlich geschaffen. Es fehlt nur noch die Umsetzung durch Produkte und Ideen in der Wirtschaft. Deswegen haben wir diese Unternehmen heute hier versammelt, damit diese ihre Ideen präsentieren und teilen.

Eva Ricarda Willems, stellvertretende Botschafterin der Bundesrepublik Deutschland, freute es sehr, dass sich slowenische und deutsche Unternehmen bezüglich Energiespeicher austauschen. Sie betonte am Ende ihrer Rede die berechtigten Sorgen für die Zukunft, aber verwies gleichzeitig mit dem Klimawandel auf das »Big Picture« hinter dem diese Sorgen zurücktreten müssen.

Urban Windelen, Bundesgeschäftsführer des Bundesverbandes Energiespeicher e.V. gab eine Einführung in Energiespeichersysteme und wie sie die Energiewende beschleunigen können. Dabei können Energiespeicher aller Art – elektrische, chemische und thermale Speicher die Lösung sein – um erneuerbare Energien zu konservieren und die Leistungsverfügbarkeit zu sichern. Letztlich seien aber rechtliche und regulatorische Rahmenbedingungen für den Einsatz neuer Technologien der Schlüssel für die Energiewende, da es die notwendigen Technologien schon gebe. Denn das momentane Energierecht basiert auf einem alten System und müsste noch an die neue Energiewelt angepasst werden.

Roger Wietusch, Head of the Key Account Management, präsentierte im Namen von Lumenion GmbH mit ihren Gas- und Dampfkesseln die Lösungen zur Dekarbonisierung der Bestandsindustrie. Ihre Hochtemperaturspeicher konnten als kostengünstige Alternative Stahlelemente bei der Inbetriebnahme erhitzen und die Hitze gespeichert werden.

Dr. Michael Schöpf, Business Development Manager der Venios GmbH, stellte hingegen eine leichte und agile Lösung für die Zukunft des Stromverteilungsnetzes vor. Er akzentuierte den Fakt, dass Netzbetreiber bei den Endverbrauchern weniger Überblick haben und deswegen langsamer neue Anlagen genehmigen. Daher macht das Unternehmen sogenannte „Lastflussberechnung“, ein kontinuierlicher Abgleich mit Daten im Stromverteilungsnetz, um Engpässe vorzubeugen. Mithilfe des „Venios Energy Platform“ bekommt man insbesondere eine Live-Sicht auf das mittlere und untere Energienetz sowie Zukunftsvorhersagen.

Zur Planung der Energiewende stellte der Projektingenieur Sebastian Schröder die Eckrohrkessel GmbH vor. Das Traditionsunternehmen mit 90-jähriger Geschichte stellt unter anderem Kessel- und Dampfkessel sowie Heißwassersysteme her und sieht den Dampfkessel als zukunftstaugliche Energiespeicher an. Nach den Einschätzungen des Unternehmens konnte man erneuerbare Energien in konventionelle bestehende Energiesysteme einspeisen.

Cleo Valentine Schmid, Business Development Manager der Fichtner GmbH & Co. KG stellte Erfahrungsberichte des Unternehmens mit erneuerbaren Energien, Energiespeicher und Hybridsysteme vor. Neben der Erstellung von Umweltstudien, Machbarkeitsstudien, Bauüberwachungen beschäftigt sich das Unternehmen mit Batterie- und Pumpwasserspeicher sowie thermische Speicher. Schmid betont am Ende, wie wichtig passende Partner auf dem Markt sind.

Einen anderen Schritt nimmt die Enerbar GmbH, welche von Arne Olszok, dem Assistenten der Geschäftsführung, repräsentiert wurde. Sie bietet Batteriespeichersysteme und Hybrid-Wechselrichter für eine intelligente und effiziente Nutzung der erneuerbaren Energien im Leasing-Modell an. Vorteile dieses Modells sind unter anderem eine geringe Lieferzeit und eine einfache Installation.

Als letztes deutsches Unternehmen vertrat Dr. Markus Gehring als Projektmanager das Unternehmen PEM Motion GmbH, das sich auf die Automobilbranche fokussiert hat. Der Ingenieurdienstleister mit den Schwerpunkten Elektromobilität, Produktentwicklung, Beratung in der Produktplanung und Cybersicherheit im Automobilbereich versteht sich als „Innovationsnukleus“ und entwickelte schon eine Reihe innovativer Projekte mit, darunter das sogenannte "Fluxlicon". Die bereits genutzten Batterien wurden aus Elektrofahrzeugen in Container- und Energiespeichern eingesetzt, da sie noch genügend Energie für eine weitere Nutzung enthielten.

Nachdem sich sechs deutsche Unternehmen vorgestellt haben, ging es nun in die Forschung. Prof. Dr. Blaž Likozar und Dr. Jan Bitenc vom Chemischen Institut Slowenien stellten die chemische Komponente der Energiespeicherung am Beispiel von der Katalyse von Wasserstoff, Ammoniak und erneuerbaren kohlenstoffbasierten E-Treibstoffen vor sowie die Batterieforschung von der Grundidee bis zum Prototyp vor.

Likozar betonte dabei die Notwendigkeit eines Doppelübergangs der Energiewende und Digitalisierung. Daraufhin ergänzte Bitenc noch das Erfordernis nach der Schließung der Lücke zwischen Labor und Pilottests.

Im Anschluss stellte Wolfgang Biener, Teamleiter Netzplanung der Abteilung Smart Grid vom Fraunhofer-Institut für Solare Energiesysteme Erkenntnisse zur Verbesserung der Netzplanung zur Integration erneuerbarer Energien mittels Speichersystemen vor. Zu Beginn stellte Biener direkt klar, dass überflüssiger Ausbau des Netzes vermieden werden soll und erläuterte seine Aussage mit: „Für die Zukunft müssen Elektrofahrzeuge, Wärmetechnologien und Fotovoltaikanlagen sinnvoll in das Stromnetzwerk integriert werden. Aus den Studien gehe ich hervor, dass sehr viel Technik, insbesondere Messgeräte notwendig seien, da eine perfekte Kenntnis vom Netz notwendig sei. Die Synthetisierung von Stromnetzen durch Open Street Map könne hier eine Methode sein. Zusätzlich können Batterien zur Vermeidung von zu hohen Spannungen im Netz helfen.

Dr. Tomi Medved, Leiter des Labors für Energiepolitik, stellte zum Schluss der Fachkonferenz konkrete Beispiele für Energiespeicher in der slowenischen Wirtschaft vor. Bei der Integration und Implementierung des ersten Batteriespeichers in Suha, Slowenien ist das Labor auf zahlreiche Probleme gestoßen, doch gleichwohl ist dieses Projekt ein voller Erfolg gewesen, aus dem zahlreichen Lehren für die Zukunft gezogen worden seien.

 

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Neja Morato Štucin

Neja Morato Štucin

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