Auf der traditionellen Wirtschaftskonferenz der Deutsch-Slowenischen Industrie- und Handelskammer, dem Deutschland Forum 2024, das am 26. November 2024 in Zusammenarbeit mit der öffentlichen Agentur SPIRIT Slovenia stattfand, haben wir erneut eine Brücke zwischen den Geschäftspraktiken der beiden Länder geschlagen. Wir haben die Erfahrungen renommierter Experten aus Deutschland und Slowenien zusammengeführt und praktische Ratschläge und Lösungen für die Bewältigung der Herausforderungen des Geschäftslebens in einem internationalen Umfeld angeboten. Das Hauptthema des diesjährigen Forums war E-Commerce - wie man auf dem digitalen Markt in Deutschland erfolgreich Geschäfte macht.
In den Eröffnungsreden von Dagmar von Bohnstein, der Präsidentin der Deutsch-Slowenische Industrie- und Handelskammer (AHK Slowenien), Julia Neblich, der stellvertretenden Botschafterin Deutschlands in Slowenien, und Tamara Zajec Balažič, der stellvertretenden Direktorin von SPIRIT Slowenien, wurde die Bedeutung des deutschen Marktes und seiner Verbindungen zu Slowenien hervorgehoben, und dass ein flexibler strategischer Ansatz für slowenische Unternehmen entscheidend ist.
Martin Konerth, Geschäftsführer der G&E Sales UG, betonte in seinem Vortrag „Erfolgreicher Markteintritt in Deutschland: Schlüsselstrategien für den Markteintritt“, dass Deutschland als größte Wirtschaftsmacht Europas ein attraktives Ziel für slowenische Unternehmen ist. Er präsentierte praktische Ansätze für eine erfolgreiche Positionierung auf dem deutschen Markt, darunter eine gute Zielgruppenanalyse, die Vernetzung mit verschiedenen Partnern, das Einholen von Kundenfeedback und die Entwicklung einer Strategie für Preisanpassungen.
Die Bedeutung der deutschen Sprache in der Geschäftswelt wurde von Alix Landgrebe, Leiterin des Goethe-Instituts Ljubljana, dargestellt. Sie wies daraufhin,dass selbst kleinste Sprachkenntnisse einem potenziellen Partner zeigen können, dass wir an einer tieferen Vernetzung interessiert sind und dass dies ein Vorteil bei Verhandlungen sein kann.
Marta Zelewska von der CDH, dem Zentralverband der deutschen Handelsorganisationen für Repräsentation und Vertrieb, stellte die Online-Plattform www.handelsvertreter.de und die Möglichkeiten, zur Erschließung des deutschen Marktes über Handelsvertreter vor, die eine Reihe von Dienstleistungen für Unternehmen außerhalb Deutschlands anbieten, einschließlich der Bereitstellung von Informationen über den Zielmarkt.
Petra Ambrožič, Untersekretärin der Abteilung für die Förderung der Internationalisierung, SPIRIT Slowenien, wies in ihrer Präsentation über allgemeine Initiativen für die Geschäftstätigkeit auf ausländischen Märkten darauf hin, dass Slowenien ein stark exportorientiertes Land ist und den Schwerpunkt der Aktivitäten der öffentlichen Agentur auf die Unterstützung von Unternehmen verlagert, die sich auf ausländischen Märkten besser etablieren wollen.
Dr. Georg Wittmann vom ibi research center, einem renommierten Forschungsinstitut für die digitale Wirtschaft, gab in seinem Vortrag einen umfassenden Einblick in die Dynamik des deutschen E-Commerce-Marktes. „Deutschland ist der siebtgrößte E-Commerce-Markt der Welt“, betonte Dr. Wittmann und erläuterte, dass der Markt viele Möglichkeiten für Unternehmen bietet, die ihre Online-Präsenz ausbauen wollen. Wittmann merkte an, dass der Schlüssel zum Erfolg in der Anpassung an lokale Präferenzen, in Investitionen in Analysen und im Verständnis logistischer Erwartungen liegt. Er wies auch auf den wachsenden Trend des Social Commerce hin, der den direkten Kontakt mit Kunden über soziale Netzwerke ermöglicht.
Joachim Sturmes fuhr mit einem Beispiel für bewährte Verfahren im E-Commerce fort und stellte fortschrittliche E-Commerce-Lösungen vor, die es Unternehmen ermöglichen, eine personalisierte und effektive Online-Präsenz zu haben.
Marko Srabotnik, Regional Sales Manager bei Pro Kolekt CCR, ging auf die wichtigsten Herausforderungen des Risikomanagements auf dem deutschen Markt ein und betonte, dass die verlängerten Zahlungsfristen (durchschnittlich 54 Tage) und der erwartete Anstieg der Insolvenzen um 20% im Jahr 2024 proaktive Ansätze erfordern. Herr Srabotnik schloss seinen Vortrag mit dem Hinweis, dass die Forderungsversicherung ein Schlüsselelement für ein stabiles Geschäft ist: „Die Forderungsversicherung ist nicht nur ein Schutz, sondern auch ein Instrument für stabiles Wachstum.“
Rasmira Majetić-Ramić von Deslo - AHK stellte die steuerlichen und administrativen Anforderungen für die Geschäftstätigkeit in Deutschland vor. Sie wies darauf hin, wie wichtig die ordnungsgemäße Mehrwertsteuerregistrierung von Unternehmen und die Einhaltung der gesetzlichen Vorschriften sind, um auf dem deutschen Markt wettbewerbsfähig zu bleiben.
Die Veranstaltung hat einmal mehr gezeigt, dass die Zusammenarbeit zwischen Slowenien und Deutschland der Schlüssel zur Förderung des Wirtschaftswachstums ist.