Slowenische Handelskammer
Konferenz
Deutsch-Slowenischer Wasserstofftag
Veranstaltungsort
Slowenische Handelskammer
Dimičeva ulica 13
1000
Ljubljana
Slowenien
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Veranstaltungs-Sprache(n)
Englisch
Beginn
31.01.2023 · 08:30
Ende
31.01.2023 · 14:15

Der Einsatz von Wasserstoff spielt eine wichtige Rolle bei der Dekarbonisierung von Industrie und Verkehr in Europa. Es handelt sich um einen Kraftstoff, bei dem als Nebenprodukt Wasser entsteht anstelle von Kohlendioxid.

Beim deutsch-slowenischen Wasserstofftag am 31. Januar 2023, einer gemeinsamen Veranstaltung von der Deutschen Botschaft in Ljubljana, der Industrie- und Handelskammer Sloweniens (GZS) und der AHK Slowenien wurden Themen wie die Wasserstoffwirtschaft und CO2-Neutralität aus strategischer, praktischer und wirtschaftlicher Sicht vorgestellt und diskutiert. Es beteiligten sich Vertreter aus den Bereichen Regierung, Forschung und Wirtschaft aus Deutschland und Slowenien.

Zeitgleich wurde durch Bart Biebuyck, Direktor des europäischen Clean Hydrogen Partnership, bekannt gegeben, dass das grenzüberschreitende Projekt North Adriatic Hydrogen Valley, das unter Leitung von Slowenien Regionen in Italien und Kroatien verbindet, eine EU Förderung von 25 Millionen Euro erhalten wird.

Dagmar von Bohnstein, geschäftsführende Vorsitzende des Vorstands der AHK Slowenien, betonte, dass es Veranstaltungen und Diskussionen wie diese sind, die die gegenseitige Zusammenarbeit fördern und zu einer nachhaltigen Wertschöpfung in den Volkswirtschaften beider Länder beitragen.

Deutschland setzt auf die Zusammenarbeit mit ausländischen Partnern, um die Nutzung fossiler Brennstoffe zu reduzieren und zu emissionsfreiem Strom und anderen emissionsarmen Energiequellen überzugehen. So kann Slowenien das von den deutschen Partnern bereits erworbene Wissen auf dem eigenen Weg zur Klimaneutralität nutzen und in der eigenen Strategie einsetzen.

Die Generaldirektorin der slowenischen Industrie- und Handelskammer, Vesna Nahtigal, machte auf der Veranstaltung deutlich: „Die heutige geopolitische Lage erfordert, dass wir schneller und entschlossener auf eine kohlenstoffarme Kreislaufwirtschaft umsteigen. Wir müssen die Selbstversorgung mit Energie und den Anteil grüner Energie, zu der auch grüner Wasserstoff gehört, weiter voranbringen.

Sie wies auch darauf hin, dass die hohen Energiepreise, von denen Europa besonders betroffen ist, die Wettbewerbsfähigkeit der europäischen Rohstoffproduktion beeinträchtigen. Dies gelte insbesondere für Slowenien, das das zweitstärkste Industrieland in Europa sei.

Die Industrie sei mit einem Anteil von 26 % des BIP einer der wichtigsten Wirtschaftssektoren Sloweniens, weshalb man sich nicht leisten könne, sie zu verlieren, erklärte Vesna Nahtigal und fügte hinzu: „Eine zuverlässige und wettbewerbsfähige Versorgung mit kohlenstoffarmer Energie muss der entscheidende Faktor werden. Erreicht wird dies durch die Erhöhung des Anteils erneuerbarer Energiequellen wie Sonnen- und Windenergie, die wir bereits heute zur Herstellung von grünem Wasserstoff nutzen.

Jedoch verfüge Slowenien im Gegensatz zu Deutschland nicht über eine eigenständige Wasserstoffstrategie. Dies werde auch von der Industrie und den Forschungs- und Entwicklungsinstituten als mangelhaft anerkannt. Deutschland habe in den letzten Jahren mehr als acht Milliarden Euro in die Wasserstoffforschung investiert.

Dr. Igor Papič, Minister für Bildung, Wissenschaft und Innovation, hob hervor, dass die Wasserstofftechnologie auch deshalb vielversprechend sei, weil sie Energie speichern kann, wie dies bei anderen Formen der grünen Stromerzeugung nicht möglich sei. M.Sc. Tina Seršen, Staatssekretärin im Ministerium für Umwelt, Klima und Energie, wies auf das Problem der gesellschaftlichen Akzeptanz neuer Entwicklungen hin, da viele bürgerliche Initiativen Projekte für erneuerbare Energien wie Wind- und Solarkraftwerke ablehnten und es daher notwendig sei, diese Technologien – einschließlich Wasserstoff – der Öffentlichkeit näherzubringen bzw. einen gesellschaftlichen Konsens zu erreichen.

Stefan Wenzel, Parlamentarischer Staatssekretär beim deutschen Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz, ergänzte, dass Wasserstoff für die Verwirklichung der Klima- und Energieziele unverzichtbar sei und eine größere Selbstversorgung und Energiesicherheit für die einzelnen Länder ermögliche. Die Botschafterin der Bundesrepublik Deutschland in Slowenien, Natalie Kauther, schloss sich diesen Ansichten an: „Grüner Wasserstoff ist die Energie der Zukunft.

Dies zeige sich auch an den Investitionen der deutschen Regierung zur Förderung der Wasserstofferzeugung in Deutschland und der Infrastrukturförderung außerhalb Deutschlands. Experten, die am Deutsch-Slowenischen Wasserstofftag teilgenommen haben, waren der Meinung, dass es in Europa noch keinen ausreichenden Markt und keine ausreichende Nachfrage nach Wasserstoff gebe. Daher seien die Wasserstoffpreise im Vergleich zu anderen Energieträgern in der Industrie (sehr) hoch.

Einig waren sich alle Beteiligten, dass für eine höhere Effizienz, Klimaneutralität und einen besseren Zugang zu Wasserstoff eine stärkere Zusammenarbeit zwischen den Ländern, der gesamten Industrie und den Bereichen der Industrie und der Wissenschaft erforderlich sei.

Quellen: GZS, Delo, AHK Slowenien

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Tina Drolc

Tina Drolc

Leiterin Corporate Communication und Events