Die Zahl der Unternehmensinsolvenzen in Deutschland ist zu Beginn der zweiten Jahreshälfte deutlich gestiegen. Im Juli erhöhten sich die Regelinsolvenzen um 19,2 % im Vergleich zum Vorjahresmonat, was der höchste Zuwachs seit Oktober 2024 ist. Experten des Instituts für Wirtschaftsforschung Halle (IWH) und der Deutschen Industrie- und Handelskammer (DIHK) führen diese Entwicklung vor allem auf drei Hauptgründe zurück: das Ende der Niedrigzinsphase, das Auslaufen der Corona-Hilfen sowie die Marktbereinigung.
Über viele Jahre hinweg hatten die niedrigen Zinsen Insolvenzen verzögert. Gleichzeitig hatten staatliche Stützungsmaßnahmen während der Corona-Lockdowns auch Unternehmen am Markt gehalten, die langfristig nicht wettbewerbsfähig waren. Seit Mitte 2022 führt der Zinsanstieg zusammen mit dem Wegfall der Hilfen zu einem Nachholeffekt bei Insolvenzen.
Quelle: Frankfurter Allgemeine