Slowenien hat im Jahr 2024 ein BIP-Wachstum von 1,6 Prozent erzielt und lag damit über dem Durchschnitt in der EU. Auch der deutsch-slowenische Handel hat sich als stark, stabil und weitgehend ausgeglichen erwiesen. Nach dem Rückgang des Handelsvolumens im Jahr 2023 um 2,8 % kam es 2024 wieder zu einer Erholung mit einem Anstieg des bilateralen Handels um knapp 2,0 %. Slowenien lag mit 14,7 Mrd. Euro Handelsvolumen auf Platz sechs der deutschen Handelspartner in Mittel- und Osteuropa, hinter Polen, der Tschechischen Republik, Ungarn, Rumänien und der Slowakei.
Allerdings spüren insbesondere die Zulieferer für die deutsche Automobilindustrie die konjunkturelle Schwäche im wichtigsten Exportmarkt des Landes deutlich. Entsprechend verhalten ist die Stimmung bei den befragten Unternehmen. Eine Mehrheit bewertet die aktuelle wirtschaftliche Lage der eigenen Branche gerade einmal als befriedigend, nur wenige erwarten eine spürbare Verbesserung im kommenden Jahr.
In Bezug auf den Wirtschaftsstandort Slowenien sehen die Befragten Licht und Schatten. Zu den ganz klar erkennbaren Stärken Sloweniens zählen die inzwischen sehr leistungsfähige digitale Infrastruktur: (Netzqualität und digitale Dienste), die Rahmenbedingungen für Forschung und Entwicklung, die gleichbleibend hohe Qualität lokaler Zulieferer, Produktivität und Leistungsbereitschaft der Belegschaft.
Keinerlei Verbesserung wird bei den schon chronischen Schwächen erkannt: hohe Steuerbelastung, mangelnde Effizienz der öffentlichen Verwaltung, unflexibles Arbeitsrecht, Berechenbarkeit der Wirtschaftspolitik. Auch wenn 80 Prozent der Befragten dem Investitionsstandort die Treue halten, würde immerhin ein Fünftel nicht erneut in Slowenien investieren. Auch verzeichnet Slowenien nur begrenzt Neuinvestitionen, es überwiegen Reinvestitionen von im Land erzielten Gewinnen. Darüber hinaus zeichnet sich ein Trend ab, das regionale Headquarter ausländischer Firmen in das benachbarte Kroatien zu verlagern. Ein schleichender Bedeutungsverlust des Wirtschaftsstandorts Slowenien ist zu befürchten, wenn keine entschiedenen Gegenmaßnahmen erfolgen.