Der erfolgreiche slowenische Hersteller energieeffizienter Häuser Lumar IG d.o.o. ist der Gewinner des Preises der deutschen Wirtschaft 2020. Der Preis wurde am 19. Januar von der Deutsch-Slowenische Industrie- und Handelskammer (AHK Slowenien) zusammen mit der deutschen Botschaft Laibach und dem WISE Institute für die Entwicklung der Nachhaltigkeit und ethischen Geschäftsführung in der wachsenden Wirtschaft verliehen.
Die Deutsch-slowenische Industrie- und Handelskammer (AHK Slowenien) hat den Preis der deutschen Wirtschaft schon das achte Jahr nacheinander verliehen. Das Entscheidungskuratorium erschloss sich aus Dr. Bernhard Hauer, Stellvertretender Botschafter der Bundesrepublik Deutschland in Slowenien, Bart Stegeman, Geschäftsführer von Plastika Skaza (Gewinner des Preises der deutschen Wirtschaft 2019), Prof. Dr. Danica Purg, Präsidentin der IEDC-Bled School of Management, Prof. Dr. Rene Schmidpeter, IEDC-Bled School of Management, WISE Institute und Mitgründer von M3TRIX und Gertrud Rantzen, Vorstandsvorsitzende der AHK Slowenien. Das Koratorium hat die Wahl aus einer starken Gruppe von großen und erkennbaren Unternehmen getroffen und so Lumar IG den Preis verliehen, da das Unternehmen mit seinem Streben nach technologischer Entwicklung und Berücksichtigung der gesellschaftlichen und ökologischen Bedürfnisse herausrage, dabei fördern sie die nachhaltige Geschäftsstrategie mit dem Mehrwert für Unternehmen und die Gesellschaft, auch in der Zeit der Covid-19-Krise.
Rok Ramšak vom WISE Institute hat die Entscheidungskriterien vorgestellt und dabei hervorgehoben: „Das Entscheidungskuratorium versuchte, diejenige Unternehmen auszuzeichnen, die das nachhaltige Paradigma weitgehend umgesetzt haben, und dabei die technologischen Möglichkeiten als auch ökologischen und sozialen Bedürfnisse berücksichtigt haben. Wir waren besonders daran interessiert, wie gut die Nachhaltigkeit in langfristige Geschäfts- und Entwicklungsstrategien integriert ist und wie sich dies in den täglichen Abläufen, im Management, in der Innovationskraft, den Produkten und Dienstleistungen, unter den Mitarbeitern und in der Sorge um das gesellschaftliche und ökologische Umfeld widerspiegelt. Die Fähigkeit, relevante Indikatoren festzulegen und Fortschritte zu beobachten, war ebenfalls wichtig, da sie dazu beigetragen hat, die Art und Weise hervorzuheben, anhand welcher nachhaltige Strategien in die Praxis umgesetzt werden. Da die starken Auswirkungen des Covid-19 auf unsere Gesellschaft nicht ignoriert werden können, untersuchte das Entscheidungskuratorium ebenfalls, wie die nachhaltigen Strategien den Unternehmen bei der Auseinandersetzung mit der Pandemie geholfen haben und welche Auswirkungen dies auf ihre zukünftige Entwicklung und Innovation haben wird.“
Marko Lukić, der Geschäftsführer von Lumar IG d.o.o., hat bei der Annahme des Preises gesagt: „Für diese eminente Auszeichnung sind wir dankbar und darauf auch stolz. Deutschland wird, nicht nur in Europa, aber weltweit als Wirtschaftsmacht anerkannt, mit dem Schwerpunkt auf Nachhaltigkeit. Und da unser Unternehmen, das nicht nur Passiv- und Niedrigenergiehäuser, sondern auch Plusenergiehäuser herstellt, sowohl auf der Produkt- als auch auf allen anderen Ebenen als nachhaltig anerkannt wird, ist diese Auszeichnung noch größer. Diese Erkenntnis ist auch ein klares Signal dafür, dass die Wirtschaft, die wir einst gekannt haben – nur profitorientiert – im Prinzip Teil der Vergangenheit ist. Im Vordergrund stehen Geschäftsmodelle, die Mitarbeiter, Kunden, Umwelt und Profit gleichbehandeln. Dies ist eine Grundvoraussetzung dafür, dass wir all dies auch realisieren können. Diejenigen Unternehmen werden Erfolge erzielen, die diese Ansätze in ihre Geschäftsmodelle integrieren werden.“
Wie schon am Anfang der Veranstaltung Gertrud Rantzen, die Vorstandsvorsitzende der AHK Slowenien, hervorgehoben hat, leben wir in einer ungewissen Zeit der wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Veränderungen. „Wenn die Diskussionen über unternehmerische Gesellschaftsverantwortung (CSR) in den letzten Jahrzehnten in Richtung Innovation, Wertschöpfung und globale Wertschöpfungsketten geführt haben, verstärkt die aktuelle Krise die Debatte darüber, wie Unternehmen ihre Geschäftsmodelle erfolgreich umwandeln können, indem sie wirtschaftliche, gesellschaftliche und ökologische Dimensionen einbeziehen. Die Geschäftstransformation und nachhaltige Innovationen spielen eine immer wichtigere Rolle bei der Umwandlung der aktuellen Krise in neue Geschäftsmöglichkeiten. Nachhaltigkeit und Digitalisierung sind daher eine wichtige Grundlage in Unternehmen, wenn sie in der Zukunft konkurrenzfähig und erfolgreich sein wollen!“
Der Botschafter der Bundesrepublik Deutschland in Slowenien, Seine Exzellenz Adrian Pollmann, betonte, dass die Welt sich in der Zeit einer großen Transformation befindet. „Der Ausbruch des Coronavirus und die Covid-19-Pandemie haben auf unerwartete Weise sowohl die Wirtschaft als auch die Gesellschaft weltweit beeinflusst. Der Impfstoff stellt ein Licht am Ende des Tunnels dar und dementsprechend hoffen wir, dass unser Leben mit ihm wieder in einen normalen Rhythmus kommt. Sowohl Deutschland als auch Slowenien haben die COVID-19-Krise relativ gut gemeistert. Slowenien hat sogar seine Exporte gesteigert, was zeigt, dass slowenische Unternehmen robust und global wettbewerbsfähig sind.“
Der slowenische Wirtschaftsminister Zdravko Počivalšek hat hervorgehoben, dass Europa mit dem Europäischen Grünem Deal auf einem Weg der grünen und digitalen Transformation begeben hat. „Wir müssen der früheren deutschen EU-Präsidentschaft für ihre großen Fortschritte in diesem Bereich danken. Es ist eine Freude, mit dem deutschen und portugiesischen Vorsitz in einem Trio zusammenzuarbeiten. Viele EU-Mitgliedstaaten verbinden zunehmend digitale Technologien mit ökologischen Innovationen, um die Ziele der Kreislaufwirtschaft und Nachhaltigkeit zu erreichen. Wir können behaupten, dass „grün“ und „digital“ Hand in Hand gehen und beide zur Nachhaltigkeit und zur unternehmerischen Gesellschaftsverantwortung beitragen.“
Mag. Andrej Vizjak, der slowenische Minister für Umwelt und Raumplanung, hat darauf hingewiesen, dass deutsche Unternehmen in Slowenien eine starke Säule des Wirtschaftswachstums darstellen und einen wichtigen Beitrag zum Wachstum der slowenischen Exporte leisten. „Slowenien wird den Weg zur digitalen Transformation fortsetzen und setzt notwendige Strukturreformen um. Die Covid-19-Pandemie hat die ganze Welt in eine bisher unbekannte Krise getrieben. Die derzeitige Situation, die sich mit der Vergangenheit nicht vergleichen lässt, erfordert die Zusammenarbeit zwischen Ländern und zwischen verschiedenen Sektoren. Darüber hinaus sind die Integration nachhaltiger, umweltfreundlicher Lösungen und entwicklungsorientierte Strategien immer wichtiger. Dies wird sich in der Umsetzung von Projekten zeigen, die folglich Multiplikatoreffekte in der Gesellschaft erzielen, die Digitalisierung fördern und umweltfreundlich sowie nachhaltig wirken werden.“
Aljoša Krošlin Grlj, Geschäftsführer und Gründer der Ikono Group, die auch Partner des Preises der deutschen Wirtschaft 2020 ist, ist auf die Bestrebungen des Unternehmens eingegangen, das sich wünscht, der korporativen Kleidung auch eine persönliche Note zu verschaffen und sie so auf ein höheres Niveau zu bringen. „Bei Ikono sind wir nicht nur Schneider und schon gar nicht nur Modeschöpfer. Die ganze korporative Kommunikation wird den Bedürfnissen der Kunden angepasst. Wir haben ein 360-Grad-Unterstützungsmodell für unsere Kunden entwickelt. Wir bieten somit das ganze Paket an: Ideen, Skizzen, 3D-Designer, Prototypen, Herstellung und Distribution der angepassten Kleider und Accessoires, denn Kleider sind Teil der Geschäftskommunikation.“
Die Verleihung des Preises der deutschen Wirtschaft 2020 wurde mit einer Diskussionsrunde zum Thema Nachhaltigkeit begleitet. Dr. Bernhard Hauer, der stellvertretende Botschafter der Bundesrepublik Deutschland in Slowenien, betonte, dass Deutschland am 1. Juli 2020 die sechsmonatige EU-Ratspräsidentschaft in einer Zeit begonnen hat, die durch das Coronavirus geprägt wurde. „Trotz dieses uns allen unerwarteten Hindernisses ist es uns gelungen, die Nachhaltigkeit im Fokus beizubehalten, was eine der größten Leistungen unserer Präsidentschaft ist.“
Die Präsidentin der IEDC-Bled School of Management Prof. Dr. Danica Purg, sagte, dass dies eine der ersten Schulen war, die die transformative Bildung in ihre Bildungsprogramme eingeführt hat, einschließlich Bildung im Bereich der nachhaltigen Entwicklung. Ihrer Meinung nach sind sich slowenische Unternehmen der unternehmerischen Gesellschaftsverantwortung und nachhaltigen Entwicklung viel bewusster als in der Vergangenheit. „Immer mehr Unternehmen wenden sich an uns, um sich über Nachhaltigkeit zu informieren. Sie wollen nachhaltig handeln, wissen aber nicht wie. Unsere Schule hilft ihnen dabei. Jedes Unternehmen muss darüber nachdenken was ihn wichtig ist, und sich seiner Bedeutung für die Gesellschaft bewusst werden.“
Die Finalisten des Preises der deutschen Wirtschaft 2020 waren neben Lumar IG d.o.o. noch der Haushaltsgeräteanbieter BSH hišni aparati d.o.o. und der Glaswarenhersteller Steklarna Hrastnik. Dies sind Unternehmen, die bei der Umsetzung des nachhaltigen Paradigmas sowohl Technologie- als auch Gesellschaft- und Umweltbedürfnisse verbinden. Mehrere Unternehmen haben sich im Jahr 2020 um den Preis der deutschen Wirtschaft beworben, sowohl KMUs, als auch slowenische Unternehmen und Unternehmen im ausländischen Besitz, unter anderen auch aus Deutschland.