Die wirtschaftlichen Auswirkungen der Corona-Pandemie belasten weiterhin das Auslandsgeschäft deutscher Unternehmen. Viele auslandsaktive deutsche Unternehmen berichten aktuell von Schwierigkeiten bei Lieferketten und Logistik. Das geht aus der aktuellen DIHK-Umfrage "Going International 2021" unter rund 2.400 international aktiven deutschen Betrieben hervor.
Die befragten Betriebe kommen aus verschiedensten Branchen und sind in allen Weltregionen aktiv. Ihre globalen Geschäftsperspektiven sehen sie auf einem Tiefpunkt: Mehr als drei Viertel der Unternehmen ist von Reiseeinschränkungen betroffen, 69 Prozent leiden unter abgesagten Messen und Veranstaltungen. Fast die Hälfte muss wegen der Corona-Pandemie Investitionen streichen oder verschieben, 44 Prozent verzeichnen weniger Nachfrage nach Produkten und Dienstleistungen.
40 Prozent der Unternehmen melden Probleme bei Lieferketten und Logistik aufgrund der Coronavirus-Pandemie. Das ist insbesondere in der Eurozone, im Handel mit China und mit dem Vereinigten Königreich der Fall. Für die international vernetzte deutsche Wirtschaft sind funktionierende und verlässliche Lieferketten aber von großer Bedeutung.
Mehr Lagerhaltung, mehr Zulieferer, mehr Lieferländer
Konkret suchen 47 Prozent der international aktiven Unternehmen mit Logistik-Problemen neue oder zusätzliche Lieferanten für ihre Produkte, um flexibler wirtschaften zu können. 41 Prozent erhöhen ihre Lagerhaltung, was zu höheren Kosten führen wird. Mehr als jedes fünfte Unternehmen verteilt seine Vorleister nunmehr auf mehrere Länder.
12 Prozent der Betriebe verkürzen Lieferwege und suchen nach Lieferanten, die näher an ihren Produktionsstätten oder Endkonsumenten sind, 11 Prozent verlagern zudem Teile der Fertigung in den eigenen Betrieb oder in – aus Sicht der Unternehmen – verlässliche Standorte, häufig in Europa.
Jedes zweite Unternehmen verzeichnet wachsende Hürden
Neben der Corona-Pandemie belasten 2021 auch wirtschaftliche Krisensituationen sowie zunehmende Handelshemmnisse in vielen Weltregionen das Auslandsgeschäft der Unternehmen. Insgesamt berichten aktuell 47 Prozent der weltweit aktiven deutschen Unternehmen von zunehmenden Hürden im Handel. Dazu zählen insbesondere verstärkte Sicherheitsanforderungen (53 Prozent), zusätzliche lokale Zertifizierungen (46 Prozent), Sanktionen (29 Prozent) oder höhere Zölle (25 Prozent).
Die ganze Umfrage ist hier erhältlich.
Quelle: DIHK