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Slowenien unter den Siegern der Globalisierung

14.06.2018

Die jüngste Studie der Bertelsmann Stiftung zeigt, dass Slowenien zu den Gewinnern der Globalisierung gehört. Das Land hat seit den 1990er Jahren seine Kaufkraft und sein BIP stark erhöht.

Slowenien ist aufgrund seiner verstärkten weltweiten Vernetzung zwischen 1990 und 2016 hinsichtlich des positiven Effekts auf das Pro-Kopf-BIP auf Platz 9 der Rangliste gelandet, die die Bertelsmann Stiftung anhand der Studie, die in der vergangenen Woche vorgestellt wurde, erstellt hat. Bei Berücksichtigung der Kaufkraft liegt Slowenien sogar auf Platz zwei, gleich nach der Schweiz. Auf dem letzten Platz liegt Indien.

Im ersten Teil der Studie, in der wirtschaftliche, soziale und politische Faktoren einzelner Länder sorgfältig geprüft wurden, wurde anhand der Daten aus 2016 ermittelt, welche Länder am meisten und am wenigsten globalisiert sind. Den ersten Platz der Rangliste nimmt Irland ein, gefolgt von den Niederlanden, Belgien, der Schweiz, Dänemark, Schweden, Österreich, Großbritannien, Finnland und Ungarn.

Mit Ausnahme von Großbritannien sind die G20-Länder in den Top-10 nicht verträten. Als Zweites liegt Kanada auf Platz 11, gefolgt von Frankreich auf Platz 16, Deutschland auf Platz 18, Spanien auf Platz 19, Australien auf Platz 21, Italien auf Platz 23, den USA auf Platz 29, Japan auf Platz 33, der Türkei auf 35, gleich nach Südafrika, Russland auf Platz 36 und Südkorea auf Platz 37. Mexiko, China, Brasilien, Argentinien und Indien liegen am unteren Ende der Rangliste der 42 Länder, die in die Studie einbezogen wurden. Slowenien besetzt auf der Rangliste der am stärksten globalisierten Länder den 25. Platz und liegt somit knapp hinter Polen und vor Neuseeland. Nach wirtschaftlichen Faktoren gemessen, erreichte Slowenien den 21. Platz, nach den sozialen Faktoren den 28. und nach den Politischen nur den 36. Platz.

Weiterhin hat die Studie mit Hinsicht auf die Auswirkungen der globalen Integration auf das Wirtschaftswachstum ein ganz anderes Bild von Slowenien gezeigt. Bei der Berechnung, die die Differenz zwischen dem geschätzten Pro-Kopf-BIP bei Stagnation der Globalisierung und dem tatsächlichen BIP-Niveau misst, erreichte Slowenien den 9. Platz. Der Unterschied betrug für Slowenien kumulativ 24.768 EUR, im Jahresdurchschnitt von 1990 bis 2016 betrug er 953 EUR. Die Schweiz rangiert an erster Stelle, wo die kumulierte Differenz des Pro-Kopf-BIPs aufgrund der Globalisierung 49.730 EUR erreichte, im Jahresdurchschnitt 1.913 EUR. Auf dem zweiten Platz liegt Japan, gefolgt von Finnland, Irland, Israel und Deutschland auf dem 6. Platz. Auf dem 7. Platz liegt Dänemark, auf dem 8. die Niederlande, und gleich nach Slowenien auf dem 10. Platz Südkorea. Österreich liegt auf Platz 11, Italien auf Platz 15, Frankreich auf Platz 18, Großbritannien auf Platz 20 und die USA erst auf Platz 25, da die größte Volkswirtschaft der Welt seine weltweite Vernetzung seit 1990 relativ wenig erhöht hat. Slowenien erreichte eine hohe Platzierung, obwohl es von der jüngsten Krise schwer betroffen wurde. Das Land platzierte sich auch vor den Ländern Mittel- und Osteuropas, die globalisierter sind.

Der Subtext dabei lautet: Je vernetzter, desto besser für den Wohlstand der jeweiligen Volkswirtschaft und für die ganze Welt. Protektionismus ist die falsche Antwort auf die wirtschaftlichen und sozialen Herausforderungen. Dennoch ist das Ziel der Studie nicht, die Gewinner und die Verlierer der Globalisierung in den einzelnen Ländern zu küren. Auch in Slowenien sind Beschäftigte in Wirtschaftssektoren wie Textil- und Schuhindustrie von der Globalisierung schwer betroffen. Andererseits profitieren einige Wirtschaftssektoren davon und die Beschäftigten empfinden die positiven Effekte der Globalisierung im Übermaß.

Quelle: MMC RTV SLO