Industrie 4.0
Wirtschaftsnews

Mit der Digitalisierung zur größeren Wettbewerbsfähigkeit

22.01.2018

Ljubljana, 10. Januar 2018 – Immer mehr Unternehmen werden sich über die Bedeutung der Digitalisierung bewusst. 2018 wird die AHK Slowenien in Zusammenarbeit mit ihren Partnern viele Einblicke in neue Technologien, intelligente Fabriken und digitale Prozessintegration vermitteln. Jedoch ist das Ziel der digitalen Transformation der slowenischen Industrie ohne staatliche Unterstützung schwer zu erreichen erreichbar, insbesondere im Bereich der Bildung und der Schaffung eines stimulierenden Wirtschaftsumfelds.

Smarte, digitalisierte Unternehmen sind nicht mehr nur Skizzen auf Papier, sondern werden zunehmend in die Praxis umgesetzt. Die vierte industrielle Revolution stellt somit nicht nur die Einführung von Informations- und Kommunikationstechnologien in Produktionsprozessen dar, vielmehr bedeutet dies eine komplette Veränderung der Prozesse, durch Einführung der Digitalisierung auf allen Geschäftsebenen in den Unternehmen- von Rekrutierungs- über Liefer- bis hin zu Entscheidungsprozessen. Informations- und Kommunikationstechnologien sind lediglich die Basis, um alle Prozesse, die in einem Unternehmen ablaufen, auf einen gemeinsamen Nenner zu vereinheitlichen. Nach wie vor bleibt der Mensch der zentrale Punkt der Prozessintegration. Aktuellen Vergleichsdaten zufolge sind slowenische Unternehmen bereits in den Digitalisierungsprozess eingetreten, dennoch steht Slowenien hierbei im Rückstand.

Höhere Investitionen hauptsächlich bei Mitarbeiterschulung

Die Umfrage der AHK Slowenien über den Stand der Digitalisierung der slowenischen Industrie, die mit 93 Produktionsunternehmen verschiedener Unternehmensgrößen (von mikro bis groß) in Slowenien durchgeführt wurde, hat gezeigt, dass 91 % der slowenischen Unternehmen die Digitalisierung als wichtig empfinden und dass sie in einigen Unternehmen bereits begonnen haben dieses Konzept Schritt-für-Schritt zu implementieren. Die AHK Slowenien führte bei 93 Produktionsunternehmen verschiedener Unternehmensgrößen (mikro bis groß) eine Umfrage über den Stand der Digitalisierung in der slowenischen Industrie durch. Ergebnisse zeigten, dass 91 % der Unternehmen die Digitalisierung als wichtig empfanden und dass bereits einige der Unternehmen begonnen haben ein Digitalisierungskonzept Schritt-für-Schritt zu implementieren.

Zum ersten Mal in drei Jahren, seitdem die Umfrage von der Kammer durchgeführt wird, haben Unternehmen die Wettbewerbsfähigkeit als einen Mehrwert der Digitalisierung genannt, was auf das Bewusstsein der Unternehmen über die Bedeutung der Digitalisierung hinweist. Auch Investitionen in die Digitalisierung nehmen im Vergleich zu den Vorjahren zu. Mehr als 20 % der Unternehmen planen sogar Investitionen im Wert von 4–6 % ihres Gewinnanteils. Die größten Hindernisse für die Digitalisierung eines Unternehmens sind nach wie vor die Qualifikation der Mitarbeiter, hohe Kosten und der Datenschutz. Folglich fließen die genannten Investitionen hauptsächlich in die Weiterbildung der Mitarbeiter und in die Digitalisierung der Produktion. Die AHK erschließt aus der Umfrage, dass Unternehmen eine staatliche Förderung der Digitalisierungsmaßnahmen und weitere Forschungsaktivitäten auf diesem Gebiet begrüßen würden.

Wissen und Beispiele aus dem Ausland

Anhand der Umfrageergebnisse organisiert die AHK Slowenien, zusammen mit Partnerunternehmen, mehrere Fortbildungsveranstaltungen zum Thema Smart Business, bei denen Fragen zu neuen Technologien in der Wirtschaft beantwortet werden: Im März werden führenden Industrieunternehmen die Vorteile der Automatisierung und Robotisierung von Prozessen und schlanker Produktion demonstriert. Im April werden Führungskräfte und Fachleute aus verschiedenen Branchen auf der „Smart Business, Smart People“-Konferenz zusammentreffen und somit einen Wissenstransfer aus dem deutschsprachigen Raum ermöglichen. Darauf folgend, organisiert die Kammer einen zweitägigen Workshop im Juni, wo die Konzepte der Industrie 4.0 für kleine und mittlere Unternehmen vorgestellt werden. Außerdem werden Unternehmen die Möglichkeit haben, sich digitalisierte Produktionseinheiten genauer anzuschauen und Messen zum Thema Digitalisierung in Deutschland zu besuchen.

Bedarf nach einem optimalen Umfeld

Die schrittweise Einführung der Digitalisierung in den Unternehmen muss auch vom Staat verfolgt werden. Ein Vorzeigeland auf der digitalen Landkarte Europas braucht nicht nur einen digitalisierten Staat, sondern auch ein stimulierendes wirtschaftliches Umfeld. Die Beibehaltung von Steueranreizen für Investitionen in Forschung und Entwicklung und in die (v.a. digitale) Infrastruktur ist unerlässlich. Von hoher Notwendigkeit wird auch die Änderung des Bildungssystems sein. Dieses muss sich nicht nur an die Wünsche und Bedürfnisse der Unternehmen ¬– welche den Mehrwert Sloweniens schaffen – anpassen, sondern auch an die Bedürfnisse der Arbeitnehmer, da sie für die Arbeit im digitalisierten Unternehmen ausgebildet werden müssen. Dringend erforderlich ist auch eine Arbeitsmarktreform, die eine größere Flexibilität der durch die Digitalisierung geleisteten Arbeit beinhalten würde.

Gertrud Rantzen, die Vorstandsvorsitzende der AHK Slowenien äußerte sich zur Präsentation der Umfrageergebnisse mit den folgenden Worten: »Bei der AHK Slowenien werden wir durch Wissenstransfer mit Best-Practice-Beispielen aus Deutschland, sowie durch praktische Workshops, Unternehmen auf dem Weg zur vollständigen Digitalisierung von Prozessen verhelfen. Zudem organisieren wir eine Schulung zum Thema Umgang mit der Digitalisierung in kleinen und mittleren Unternehmen. Unser Ziel ist es, das Bewusstsein für alle Prozesse der Digitalisierung zu wecken. Für eine abschließend gute Leistung ist auch die Hilfe des Staates erforderlich, der den Unternehmen – die größten Arbeitsgeber des Landes – auf allen Ebenen zuhören muss. Ein wichtiges Projekt, wie es die digitale Transformation ist, können wir nur gemeinsam durchführen.“