Die Herbst-Konjunkturumfrage 2024 der Deutschen Industrie- und Handelskammer (DIHK) zeichnet ein düsteres Bild für die deutsche Wirtschaft. Rund 25.000 Unternehmen aus verschiedenen Branchen und Regionen in Deutschland haben an der Umfrage teilgenommen und ihre Einschätzungen zur wirtschaftlichen Lage abgegeben. Die Ergebnisse lassen wenig Raum für Optimismus. DIHK senkt daher ihre Prognose für 2024 auf eine leichte Rezession (-0,2 %) und erwartet für 2025 weiterhin Null-Wachstum – was das dritte Jahr in Folge ohne realen Zuwachs des Bruttoinlandsprodukts bedeuten würde.
Martin Wansleben, Hauptgeschäftsführer der DIHK, fasste die Ergebnisse der aktuellen DIHK-Konjunkturumfrage bei deren Vorstellung in Berlin prägnant zusammen: „Zu wenig Investitionen, zu viel Bürokratie, zu hohe Standortkosten – die deutsche Wirtschaft steckt fest. Sie verliert in Europa und international den Anschluss.“
Die Ergebnisse der Umfrage:
- Die schlechten Erwartungen aus dem Frühsommer sind betriebliche Wirklichkeit geworden. Die Geschäftslage verschlechtert sich weiter. 26 Prozent der Unternehmen melden eine gute Lage, 25 Prozent eine schlechte. Der Saldo der Lagebewertung setzt den Abwärtstrend fort und sinkt von fünf auf nur noch einen Punkt.
- Die Geschäftserwartungen der Unternehmen trüben sich ein. Der Anteil der Unternehmen mit negativen Geschäftserwartungen steigt auf 31 Prozent (nach 26 Prozent). Nur 13 Prozent der Unternehmen erwarten eine Verbesserung in den kommenden zwölf Monaten (nach 16 Prozent). Im Saldo sinken die ohnehin bereits negativen Erwartungen von minus zehn auf minus 18 Punkte.
- Das häufigste Geschäftsrisiko ist erneut die Inlandsnachfrage (59 Prozent nach 55 Prozent), gefolgt von wirtschaftspolitischen Rahmenbedingungen (57 Prozent, Höchststand) und Arbeitskosten (54 Prozent, Höchststand). Rund jedes zweite Unternehmen beklagt auch Fachkräftemangel (51 Prozent) und Energie und Rohstoffpreise (49 Prozent). Mehr als 6.600 Unternehmen haben bei den wirtschaftspolitischen Rahmenbedingungen von der Möglichkeit der Freitextantworten Gebrauch gemacht. Dabei ist das mit Abstand am häufigsten genanntes Stichwort die „Bürokratie“.
- Trotz einer insgesamt robusten Weltwirtschaft verschlechtern sich die Exporterwartungen der Industrie: 31 Prozent der Unternehmen rechnen in den kommenden zwölf Monaten mit sinkenden Ausfuhren, nur 19 Prozent mit steigenden. Der Saldo der Exporterwartungen sinkt um sieben auf minus zwölf Punkte.
- Die Investitionsneigung verschlechtert sich: Während erneut 23 Prozent der Betriebe mit erhöhten Investitionen planen, müssen 33 Prozent Investitionen verringern. Der Saldo der Investitionsabsichten sinkt von minus sieben auf minus neun Punkte.
- Die Personalpläne der Unternehmen bleiben restriktiv. Nur zwölf Prozent wollen Personal aufbauen, während 24 Prozent von weniger Beschäftigten ausgehen. Der resultierende Saldo liegt mit minus zwölf Punkten (nach zuvor minus sieben Punkten) weiter merklich unter dem langjährigen Durchschnitt von null Punkten.
- Die Finanzlage der Unternehmen bleibt insgesamt nahezu unverändert: 41 Prozent (nach zuvor 40 Prozent) schätzen ihre Finanzlage als problematisch ein.
DIHK-Konjunkturumfrage Herbst 2024 Bericht
DIHK-Konjunkturumfrage Herbst 2024 Präsentation
Die Ergebnisse des DIHK-Konjunkturumfrage Herbst 2024 finden Sie auch auf der DIHK-Homepage: Konjunktur im Herbst: Deutsche Wirtschaft verliert den Anschluss
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