Recht & Steuern

Betrügerische Anfragen und Betrugsversuche aus dem Ausland

28.08.2018

Unternehmen stehen heute immer häufiger im Fokus weltweiter Betrügereien. Um das Risiko, einem Betrug aufzusitzen, zu minimieren, möchten wir Sie an dieser Stelle auf einen Betrugsversuch hinweisen, der sich seit einiger Zeit unter dem Deckmantel von Bestellungen vermeintlich slowenischer Unternehmen zuträgt.

Hierbei lassen sich ein wiederkehrendes Muster und Auffälligkeiten erkennen, die wir Ihnen im Folgenden darlegen möchten, damit Sie im Fall des Falles betrügerische Absichten erkennen können.

Bei dem Betrugsversuch handelt es sich um den sogenannten Rip Deal bzw. Vorauszahlungsbetrug. Deutsche Unternehmen werden von angeblichen slowenischen Unternehmen kontaktiert, wobei unbefugte Dritte im Namen des Unternehmens auftreten und diesen missbrauchen. Fast immer handelt es sich um kleine Unternehmen ohne eigene Internetpräsenz.

Dabei treten die Täter als scheinbare Käufer auf. Häufig geben sie auch an, im Auftrag eines zahlungskräftigen Investors zu handeln, der seinen Sitz im Ausland habe. Die Täter melden sich oft gezielt bei solchen Unternehmen, die im Internet oder in Zeitungen Immobilien oder andere Gegenstände von höherem Wert angeboten haben oder auch Investitionen suchen. Kommt es beispielsweise zu einer Warenbestellung von relativ hohem Wert, wird den Opfern durch regelmäßige Kontaktaufnahme der Eindruck vermittelt, dass es sich tatsächlich um einen Interessenten handelt.

In der ersten Variante wird anschließend ein Zahlungsengpass vorgeschoben mit der Bitte, Geld für die Gründung einer neuen Firma bereitzustellen. Dieses Geld soll bar übergeben werden. Aus diesem Zwecke wird meist zu einem ausländischen Treffpunkt (insbesondere in Turin, Mailand und Amsterdam) gelockt.

In der zweiten Variante wird während des Gespräches das Thema sehr rasch auf einen dringend notwendigen Währungs-Tausch gelenkt, ohne den das eigentliche Geschäft des Waren- oder Immobilienkaufs nicht stattfinden könne. In der Regel sollen Euro in Schweizer Franken gewechselt werden. Um das Vertrauen des Opfers zu gewinnen, findet meist tatsächlich ein Tausch von geringen Summen statt. Sodann wird ein Tauschgeschäft von größerem Umfang angeboten. Lassen sich die Opfer hierauf ein, verschwinden die Täter entweder oder überlassen den Opfern Falschgeld.

Folgende Auffälligkeiten lassen sich bei der Kontaktaufnahme beobachten:

  • Die Anschreiben sind in fehlerhaftem Deutsch formuliert.
  • Es fehlt an einer seriösen Unterschrift bzw. Signatur.
  • Das Anschreiben der Betrüger in Form der E-Mail wird nicht nur an ein, sondern an eine Vielzahl von Unternehmen geschickt: Im Adressfeld befindet sich häufig nicht nur die eigene E-Mailadresse, sondern zahlreiche weitere E-Mailadressen anderer Unternehmen.
  • Zudem lohnt sich ein Blick auf die vom Absender angegebene Telefonnummer: Nicht selten ist eine Nummer angegeben, die eine Vorwahl eines Landes besitzt, in dem das vermeintliche Unternehmen selbst gar nicht sitzt. Oft handelte es sich in der Vergangenheit um eine Telefonnummer mit serbischer Vorwahl.

Wir empfehlen allen Unternehmen, die in die oben geschilderte Situation geraten, auf keine Anfragen einzugehen und den Geschäftskontakt zu beenden. Die Polizei in Slowenien wurde bereits durch uns informiert.